Stiftskirche von Innichen
Einer der bedeutendsten Sakralbauten romanischen Stils im Ostalpenraum aus dem 13. Jahrhundert.
Kirche des seit 1140 bestehenden Kollegiatstiftes, dessen Vorgänger ein vom bayrischen Herzog Tassilo III. 769 als Missionszentrum gegründetes Benediktinerkloster war. Von der Kirche dieses Klosters ist nichts erhalten.
Die Stiftskirche ist die Mutterkirche des östlichen Pustertales. Sie hat seit dem 19. Jahrhundert alle Funktionen der Innichner Pfarrkirche zum Hl. Erzengel Michael, die im 12. Jahrhundert errichtet wurde, übernommen. Die Stiftspatrone sind die heiligen Candidus und Korbinian.
Ein seit alters hoch verehrtes Gnadenbild ist die Kreuzigungsgruppe aus der Zeit um 1250, ein Meisterwerk romanischer Bildhauerkunst, zu allen Zeiten das Ziel vieler Pilger aus Nah und Fern. Seit dem Spätmittelalter bestand die Heiligkreuz-Bruderschaft von Innichen, der um 1700 weit über 2000 Mitglieder aus allen Teilen des Habsburgerreiches angehörten (1786 aufgehoben).
Literatur: Franz Eppacher, Die Stiftskirche Innichen, Kunst-Symbolik-Glaube, Innichen 2011 (deutsch und italienisch) - Egon Kühebacher., Die Stiftskirche, in: Ders.,: Kunst- und Kulturlandschaft des Gemeindegebietes von Innichen, 3. Auflage (deutsch und italienisch), Innichen 2003 - Ders., Zur Geschichte der Verehrung des hl. Kreuzes von Innichen, in: Der Schlern 45 (1971), S. 199-206. - Ders., Ein Gang durch die Stiftskirche - den „Pustertaler Dom", in: Ders., Kirche und Museum des Stiftes Innichen, Bozen 1993, S.263-316.